Frei Otto, der Ingenieur der zeichenhaften Zeltdächer des Münchner Olympiageländes von 1972, erhält an seinem Todestag, am 10. März 2015, den diesjährigen Pritzker Prize. Seitdem sind viele Beiträge über ihn und sein Werk veröffentlicht worden, am meisten berührt hat mich der Artikel von Gerhard Matzig in der Süddeutschen Zeitung, vom 11. März 2015: „Luftschlösser für eine bessere Welt.“ Hier kommt mein Lieblings-Absatz:
„Frei Otto interessierte sich nicht für Ruhm oder für die Präsentation seiner Arbeiten, er interessierte sich vor allem für Versuch und Irrtum, für das Ausprobieren, Tüfteln, Wagen. Für das Experiment. Ihn interessierte das Denken mehr als das Machen. Einmal sagte er, ganz ohne Bedauern, er habe nur wenig gebaut in seinem Leben. Und das Wenige bestehe zumeist aus „Luftschlössern“.“
Vor 10 Jahren widmete ihm das Architekturmuseum München anlässlich seines 80. Geburtstags eine Ausstellung mit dem Titel „Frei Otto – Leicht bauen, natürlich gestalten“. Winfried Nerdinger, der damalige Direktor des Museums, brachte zeitgleich das erste „Gesamtwerk“ im Birkhäuser Verlag heraus.
Foto: Copyright Atelier Frei Otto Warmbronn