„Wie ist es Ihnen seit Beginn der Corona-Pandemie ergangen und welche Auswirkungen nehmen Sie wahr?“
Hier kommt meine Antwort auf die Frage, die mir die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen im Rückblick auf das Jahr 2020 gestellt hat. (Sie findet sich in leicht gekürzter Fassung im Deutschen Architektenblatt 01-2021.)
„Die Corona-Pandemie hat bei mir nach einem wahnsinnigen Kraftakt im Frühjahr und Sommer 2020, um Homeoffice und Homeschooling unter ein Dach zu bekommen, eine seltsame Leere ausgelöst. Plötzlich erschienen mir viele Dinge in meinem beruflichen Alltag als unbedeutend in der „Neuen Normalität“, die 2020 um mich herum entstanden war. Durch das ständige Durchhalten und Erfüllen der pandemiebedingten Reglementierungen wurde mir erst bewusst in welch festem Konstrukt ich steckte und dass ich dadurch nicht mehr zu dem kam, was mich im Inneren wirklich bewegte und eigentlich antrieb.
Nachdem wir im Sommer 2019 die Ortsgruppe Frankfurt Rhein-Main der Architects for Future gegründet hatten, konnten wir zum „Globalen Klimastreik“ am 20. September 2019 noch ein lebhaftes Forum zum „Bauen in der Klimakrise“ im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt realisieren, bevor uns langsam die Fäden entglitten. Keiner sprach plötzlich mehr von emissionsfreier Mobilität, Grauer Energie oder Lebenszyklusbetrachtung. Auch die Aktivisten von Fridays for Future mussten sich in die weniger beachtete, virtuelle Welt zurückziehen.
Doch der Klimawandel lässt sich nicht von der Corona-Pandemie aufhalten. Auch wenn der CO2-Ausstoß im Frühjahr 2020 kurzzeitig sank, steigt nun angesichts leerer werdender Kassen und einem verschärften Sicherheitsbedürfnis bei Architekten und Stadtplanern, Bauherrn sowie öffentlichen Auftraggeber die Gefahr, dass wir den Blick in die Zukunft verlieren. Wir müssen JETZT mit Blick auf 2030, 2040, 2050 bauen, damit wir unseren Kindern und Enkeln noch in die Augen gucken und sagen können: Wir haben alles dafür getan, dass auch ihr in einer lebenswerten Welt erwachsen werden könnt!“
An dieser Stelle möchte ich noch einen herzlichen Dank an alle Unterstützer unserer Architects for Future Petition aussprechen. Innerhalb von 30 Tagen haben wir 57.476 Unterschriften erhalten und das erforderliche Quorum von 50.000 geschafft, um eine persönliche Anhörung zu bekommen. Nun geht es in den Bundestag – Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! – und parallel dazu können wir uns alle an die Umsetzung der einzelnen Forderungen machen.
Wer bei den Architects for Future mitmachen möchte, kann jederzeit der passenden Ortsgruppe beitreten: www.architects4future.de/mitmachen/ortsgruppen. Ein Hinweis in eigener Sache: Die einzige hessische Gruppe „Frankfurt Rhein-Main“ ist unter R wie Rhein-Main zu finden.
Eigentlich ist es doch wunderbar, dass durch die Pandemie bedingt sich die menschheit teilweise wieder zurückbesinnt auf das was wirklich wichtig ist im leben. Ein wunderbarer Nebeneffekt ist auch, dass sich die erhitzten Gemüter um Greta und ihre jüngerInnen etwas beruhigen mussten und sich der Fokus von der klimapanikrhetorik abgewandt hat. Wenn die Frau Kollegin in ihr klimaloch gefallen ist, dann zeigt das doch sehr deutlich, mit welchen Scheuklappen diese panikjüngerInnen durch die Welt laufen und ihrem auf Naivität und Ideologie basierendem Irrglauben vom vor allem bzw. Ausschließlich Menschengemachten Klimawandel huldigen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Pandemie schnell vorübergeht und danach Politik, Wirtschaft und Bevölkerung an einem Strang ziehen die ökonomischen und psychosozialen folgen dieser Krise schnellstmöglich und erfolgreich meistern. Die selbsternannten FFF weltenretter sollten sich dann in DIESEN Prozess einbringen und unsere Gesellschaft nicht weiter durch deindustrialisierende hirngespinste gefährden.
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Lieber Fritz,
auch wenn ich Ihnen nicht in allen Punkten zustimme, denke ich ähnlich wie Sie, dass uns die Panik nicht mehr weiterbringt – jetzt müssen herausragende Projekte realisiert werden. Daran müssen wir gemeinsam arbeiten!
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